[Freifunk-Bonn] Bezugsquellen für FF-Router

Nunatak nunatak at mailbox.org
So Feb 22 17:52:59 CET 2015


Hi,


On Sunday 22 February 2015 13:01:55 kaleng wrote:
> Das Flashen eines Routers, sowie das (er-)kennen des Weges wie dieser
> geupdated werden kann, halte ich für einen integralen Bestandteil des
> Freifunkens.


beim Freifunk machen ganz unterschiedliche Leute aus unterschiedlichen
Motiven mit. 

1. Die technisch versierten Leute: denen muss man wenig erklären,
die suchen sich alles im Netz, sobald sie auf Freifunk aufmerksam wurden
und kommen dann auch gerne mal zum Freifunk-Treffen und vernetzen sich
persönlich. Mancheiner hilft dann ganz konkret, Freifunk weiter zu entwickeln.

2. Die, die freie Bürgernetze klasse finden, aber eher wenig mit IT zu tun haben
wollen: Diese kommen ggf. zum Treffen, lassen sich beim Flashen helfen und
können das dann künftig auch selbst.

3. Leute, die eine Lösung zur Störerhaftung suchen, freie Bürgernetze dann
klasse finden und das Projekt dadurch unterstützen, dass sie Router aufstellen
und die Idee weitertragen. In diese Gruppe gehören  z.B. Cafe-Betreiber, 
Bäckereien, etc.  Denen muss bei notwendigen Updates ggf. geholfen werden.

4. Leute, von denen _wir_ gerne wollen, dass sie Router aufstellen und damit
frequentierte Plätze mit Freifunk unterstützen. Diese sollen Freifunk dadurch
bekannter machen, dass es eben verfügbar ist. Hier ist Überzeugungsarbeit
am härtesten und diese scheuen dann i.d.R. auch den Aufwand, sich um
die Technik zu kümmern. Ergo: die müssen dann von 'nem Freifunker betreut
werden.


Es ist nicht ausgeschlossen, dass Leute aus den Kategorien 3+4 in die von 1+2
wechseln, aber solange die Verbreitung von Freifunk noch nicht so überzeugend
ist, sind wir IMHO auf alle 4 Gruppen angewiesen, um den Bekanntheitsgrad
möglichst effektiv zu erhöhen.
Für Menschen aus den o.g. Kategorien 3+4 ist es bequem, wenn vorkonfigurierte
Router einfach "bei Jan um die Ecke" verfügbar sind.

> Meine bisherigen Erfahrungen waren, dass viele davor zurrückschrecken
> einen Router selbst zu flashen, weil sie nicht wissen wie einfach es
> ist. Ich habe bisher von _keiner_ Person nach einem angeleiteten
> Flash-Vorgang zu hören bekommen, dass es aufwändig gewesen sei. Vielmehr
> zeigten sich alle erstaunt wie einfach es war.
Kann ich unterschreiben, hab' selbst mal einem Freifunker via Mail-only
geholfen, einen RC1 wegen Unitiymedia auf einen vorgeflashten Router
aufzuspielen.

> Wir bauen an einem Mitmach-Netz. Mitmachen bedeutet nicht, sich einen
> vorgeflashten Router zu kaufen, diesen irgendwo hinzustellen und dann zu
> vergessen. "Mitmachen" von duden.de:
>  a) bei etwas (mit) dabei sein; an etwas [aktiv] teilnehmen
>  b) sich einer Unternehmung anschließen, sich an etwas beteiligen
>  c) (als Lernende[r] o. Ä.) an etwas teilnehmen
> 
> Jetzt wird mir bestimmt wieder vorgeworfen, dass aus solchen
> definitionen nur Netze von Menschen entstehen die sich eh schon mit
> dieser Technik auskennen.
> 
> "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten
> Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes
> ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese
> Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes,
> sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung
> eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen
> Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung."
> (Immanuel Kant, 1784,
> https://www.gutenberg.org/files/30821/30821-h/30821-h.htm)
> 
> Hört auf die selbstverschuldete Unmündigkeit zu fördern!
> Baut Dinge!
> Bringt anderen Menschen Dinge bei!
> Organisiert Flashparties (vielleicht im Sinne eines Freifunk-Frühstücks?)"
> Trefft euch ausserhalb der "offiziellen" Freifunk-Treffen!
> Begeistert andere Menschen es euch nachzutun!
> 
> Denn wenn ihr das könnt, dann können das andere auch.

Sehr gut! 

Problem dabei: es gibt sehr viele Bereiche im Leben, wo Menschen sich
aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit herausziehen müssen. Neben
dem Altagsgedöns finden viele nämlich kaum noch Zeit, sich um Dinge zu
kümmern. Warum dann Freifunk machen, wenn man sich viel lieber
für z.B. Flüchtlingshilfe, Umweltaktivismus, Anti-Atom-Bewegung, Ärtzte ohne
Grenzen, etc. einbringt. Wer sich einbringt, tut das am besten dort, wo die
eigenen Fähigkeiten am besten für die gute Sache wirken können. Bei vielen
ist das halt nicht dieses technische Gedöns. Trotzdem sollen die sich mit
Freifunk vernetzen, wenn sie die Idee dahinter gut finden. Das soll dann für
diese Leute möglichst einfach sein.

Gruß,
Nunatak





Mehr Informationen über die Mailingliste Freifunk-Bonn