[Freifunk-Bonn] Zukunft Firmware-Entwicklung

Jan Lühr ff at stephan.homeunix.net
So Sep 2 17:03:37 CEST 2012


Hallo folks,

vor etwa einem 3/4 Jahr haben wir unsere erste Freifunk-Firmware auf Basis der Lübecker Firmware released. Bis heute ist es uns gelungen ein funktionsfähiges Freifunk-Netz zu etablieren. Mittlerweile gibt es jedoch einige Änderungen, die wir berücksichtigen sollten. Der Rest dieser E-Mail ist ein wenig technisch und ich hoffe keinen von Euch zu verschrecken. Gleichzeitig würde ich gerne ein paar Punkte zur Diskussion stellen.

-> Das nächste OpenWRT-Release "Attitude Adjustment" steht vor der Tür. Möglicherweise gibt es in diesem oder nächsten Monat ein Release. Ein Umstieg hierauf bedeutet einiges an Arbeit, da die Konfiguration nicht mehr kompatibel ist.
-> Die Lübecker haben eine eigene VPN-Software (fastd) entwickelt, die vom bisher verwendeten Tinc abweicht und verwenden bereits das kommende OpenWRT-Release als Unterbau. fastd bietet nach Lübecker Aussage eine bessere Performance. Falls wir Lübeck weiter folgen, wäre es sinnvoll, auch hierauf umzusteigen.

Oldenburg und FF-Rheinland nutzen  ähnliche Ansätze wir wir, jedoch mit kleinen Unterschieden: 
 In Oldenburg (und bei FF-Rheinland?) wird  kein batman-adv über das VPN gesprochen - bridge-loop-aviodance wird verwendet, um den Traffic zu minimieren.

FF-Rheinland hat noch weitere interessante Aspekte: 
Einerseits wird über einen Zustandsautomaten modelliert, wie sich ein Router verhalten soll (gelungene Abstraktion), andererseits werden Nutzer per splash-Page über Probleme (kein Internet, o.ä,) informiert. Leider ist die technische Umsetzung des Zustandsautomaten eher problematisch, so dass hier Anpassungsaufwände anfallen. Darüber hinaus ist in Freifunk-Rheinland eine verteilte Datenstruktur enthalten, über die einzelnen Nodes u.a. genutzte IP-Bereiche bekannt geben. (*)

Ich würde mich freuen, wenn ihr euch bis zu den nächsten Freifunk-Treffen (6.9 NeLa und 13.9. C4) einen Überblick über die verschieden Freifunk-Firmwares und Communities (Lübeck, Oldenburg, Rheinland) verschaffen könntet. Was wäre euer Favorit für einen Fork?

Natürlich ist es naheliegend, die verschiedenen Vorteile der einzelnen Firmwares ein einer eigenen zu kombinieren. Unsere Ausgangsbasis sollte imho jedoch eine bestehende Firmware sein um zügig auf das neue OpenWRT-Release migrireren zu können.

Alles Gute
Jan

(*) Dies klingt prinzipiell interessant (keine Abhängigkeit - alle Nodes sind als Peers gleichberechtigt), jedoch steckt der Teufel im Detail: Eine sichere Implementation (insb. Schutz vor DoS, Manipulation) ist sehr, sehr komplex und scheinbar nicht umgesetzt. Aktuell denke ich, dass ein Konfigurations-Mangement über Server / Webservice, eine ähnliche Ausfallsicherheit bieten kann (wenn ge'clustert) und wesentlich einfacher sicher umzusetzen ist.


	 


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