[Freifunk-Bonn] Telekom sagt Hilfe bei Unterstützung von Flüchtlingen zu

Simon Müller simon.f.mueller at gmail.com
Mi Sep 9 15:09:50 CEST 2015


Hi Sebastian,

erstmal finde ich großartig, dass es endlich Unterstützung seitens eines
Providers gibt.
Das Hauptproblem bei der Versorgung von Flüchtlingsheimen ist immer, wie
bekommt man Internet ins Heim.

Darum war ich erstaunt, dass die Telekom auf einmal aus dem Schatten tritt
und so eine Meldung raushaut.
Das ganze deutete sich schon letzte Woche an, als den Hennefer Freifunkern
mitgeteilt wurde, dass dank Ranga Yogeshwars guten Kontakte zur Telekom,
Freifunk in der neu eingerichteten Erstaufnameturnhalle in Hennef, nicht
mehr nötig sei.
Anfragen ob die Telekom einen kostenlosen DSL Anschluss für Heime
bereitstellt sind in der Vergangenheit immer abgelehnt worden.

Ich würde mir folgendes Szenario wünschen: Freifunk bekommt die Erlaubnis,
den von der Telekom gestellten Anschluss in den Heimen mit nutzen zu
dürfen, um WLAN möglichst breit auf den Geländen zu verteilen und für
Flüchtlinge nutzbar zu machen.(oder nutzen das offene Telekom WLAN einfach
so per wisp-Client to Freifunk-Router mit)

Was mich an der ganzen Sache skeptisch stimmt, ist das im Artikel erwähnte
Telefonat mit Bundesinnenminister Thomas de Maiziere. Innenminister wollen
Kontrolle und Überwachung - das ist halt ihr Job. Flüchtlinge werden als
[Achtung Unterstellung] potenzielles abstraktes Risiko bewertet, was die
Gefahrenlage erhöht. Wird das Telekom WLAN für Flüchtlinge vielleicht nur
eingerichtet, weil sich Freifunk nicht so gut überwachen lässt? >:]
Die Heimbetreiber haben stets von den zuständigen Landesregierungen
signalisiert bekommen, dass Internet für Flüchtlinge nicht erlaubt/gewollt
ist, so dass sie es nicht offiziell erlauben dürfen. Da die Betreiber aber
wissen wie wichtig Internet für Flüchtlinge ist, wird Freifunk in den
Heimen bislang meist wohlwollend toleriert. Ich vermute dass mittlerweile
hunderte Heime mit Freifunk versorgt sind. Getragen jeweils von einer der
über hundert lokalen Freifunk Communities in Deutschland.

Ich werde das wohlwollend skeptisch beobachten ;)
LG, Simon


Am 9. September 2015 um 11:43 schrieb Sebastian Schmittner <
sebastian.schmittner at uni-koeln.de>:

> Hi Simon,
>
> danke für die Infos. Gibt es eine weiterführende Intention hinter Deiner
> Mail?
>
>
> Ich engagiere mich zur zeit für Freifunk
> http://freifunk.net/
> und im Rahmen dessen auch für die Versorgung 'unserer' Erstunterkunft in
> Hürth mit freiem WLAN. Ich glaube hier gibt es eine große Chance die
> Nachbarschaft in konkrete Hilfe einzubinden und so die Solidarität zu
> erhöhen. Gleichzeitig könnte der "digital failed state"
>
> http://www.spiegel.de/netzwelt/web/sascha-lobo-ueber-gescheiterte-deutsche-netzpolitik-a-1038117.html
> ;)
> endlich ein freies, von den Bürgern getragenes Netzwerk, mit
> flächendeckendem WLAN in Ballungsräumen bekommen.
>
> Das passt der Telekom natürlich nicht so gut ins Geschäftsmodell, dass
> vergleichbare Projekte zur Versorgung von Flüchtlingswohnheimen an
> zahlreichen Orten schon gut funktionieren und die Kommunen so um einen
> (Telekom-) Internetanschluss für die Flüchtlingsheime herum kommen.
>
> Damit will ich das Engagement der Telekom durchaus nicht schlecht reden,
> schön dass auch die sich nun um Flüchtlinge bemühen.
>
>
> Falls jemand fragen zu Freifunk hat, schreibt mich gerne an. ;)
> http://freifunk.net/worum-geht-es/
>
> Liebe Grüße aus Köln
> sebastian
>
>
>
> On Wed, Sep 09, 2015 at 09:52:52AM +0200, Simon Müller wrote:
> > Die Deutsche Telekom unterstützt die Bemühungen der Hilfsverbände und der
> > öffentlichen Hand bei der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge.
> > Das sagte Telekom-Chef Tim Höttges in einem Telefonat Bundesinnenminister
> > Thomas de Maiziere zu.
> > Um möglichst rasch und unbürokratisch helfen zu können, wurde eine
> > unternehmensinterne Task-Force unter Vorsitz von Personal-Chef Christian
> P.
> > Illek gebildet.
> >
> > Konkret hat das Hilfsangebot diese Schwerpunkte:
> >
> > 1.Unterstützung bei der Versorgung von Flüchtlingsunterkünften mit WLAN
> > 2.Unterstützung der Behörden bei der Suche nach Gebäuden
> > 3.Entsendung von Mitarbeitern an das Bundesamt für Migration und
> > Flüchtlinge (BAMF)
> > 4.Unterstützung der Mitarbeiter in ihrem ehrenamtlichen Engagement für
> > Flüchtlinge
> > 5.Aufbau eines Flüchtlings-Portals mit Informationen für Flüchtlinge
> > 6.Zurverfügungstellung von Praktikanten-Plätzen für Flüchtlinge
> > [...]
> >
> > http://www.telekom.com/medien/konzern/287262
>
> > --
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